Magie der Farben
Farbe spricht unmittelbar unsere Gefühle an, macht fröhlich und heiter, belebt oder beruhigt, wirkt magisch oder befreiend. Doch wo ist Farbe dauerhafter und schöner eingefangen als in einem Edelstein? In der faszinierenden Welt der edlen Steine leuchten Smaragde im feurigsten Grün, das man sich nur denken kann. Aquamarine funkeln in allen Blautönen – vom lichten Blau des Himmels bis zum tiefen Blau des Meeres. Und das charmante Rosa des Morganit verzaubert die Frauen auf der ganzen Welt. Wem ist dabei schon bewusst, dass diese so unterschiedlichen Edelsteine einer Edelsteinfamilie angehören? Aquamarin, Smaragd und Morganit sind Berylle – ebenso wie der Goldberyll, der gelbgrüne Heliodor der farblose Goshenit und der seltene rote Beryl. Ob blau, grün, gelb, farblos oder rosa, ihre chemischen und physikalischen Eigenschaften stimmen im Wesentlichen überein, nur ihre Farben sind völlig unterschiedlich.
Woher kommt das? Es ist eine spannende und uralte Geschichte, denn sie ereignete sich bereits vor Jahrmillionen als im Innern unserer Erde bei entsprechenden Druck- und Temperaturbedingungen edle Kristalle entstanden sind. Berylle sind Beryllium-Aluminium-Silikate. Als reiner Beryll sind sie farblos, können aber aufgrund ihrer Struktur unterschiedliche fremde Substanzen einlagern, die dann die verschiedenen Farben verursachen und einen unscheinbar farblosen Edelstein in eine grüne, gelbe, rosa oder blaue Kostbarkeit verwandeln.
Eisen färbt Beryll in den schönsten meerblauen Tönen und macht aus ihm einen unserer bekanntesten und beliebtesten Edelsteine, den Aquamarin. Dieser Edelstein leuchtet nicht nur in allen Farben des Wassers – Farben, die fast jeder Haut- und Augenfarbe schmeicheln. Häufig schimmert er auch leicht grünlich, denn das gehört zu seinen typischen Merkmalen. Er ist der Lieblingsstein vieler kreativer Designer und zeichnet sich gleich durch eine ganze Reihe guter Eigenschaften aus: Gleichmäßige Farbverteilung, wenig störende Einschlüsse, gute Härte und ein wunderschöner Glanz.
Eng verwandt ist er mit dem Smaragd. Diesem wertvollsten aller Berylle verleihen Chrom und/oder Vanadium das vielleicht schönste, intensivste und leuchtendste Grün, das man sich nur denken kann: Smaragdgrün. Feine Kristalleinschlüsse, Risse oder Sprünge werden bei diesem kostbaren Edelstein nicht nur toleriert, sie gelten sogar als Identitätsmerkmal. Kennern nennen sie liebevoll den „jardin“ (= Garten) des Smaragds.
Völlig anders verhält sich der Beryll, wenn Mangan ins Spiel kommt. Dieses Element verleiht ihm ein besonders feminines Rosa und macht ihn zum Morganit, dem neben den Klassikern Smaragd und Aquamarin sicherlich bekanntesten Vertreter der Beryllgruppe. Früher war er allerdings nur ein schlichter „rosa Beryll“. Erst seit dem Jahr 1911 heißt er „Morganit“ zu Ehren den New Yorker Finanzfachmanns und Edelsteinsammlers John Pierpont Morgan. Dieser Edelstein liebt die Großzügigkeit, denn erst ab einer gewissen Größe kommt die Schönheit seiner Farbe, meist ein zartes Rosa bis hin zu einem blassen Violett, erst richtig zur Geltung.
Geringe Spuren von Eisen sowie eine durch uranhaltige Minerale ausgehende natürliche Strahlung genügen, um einem farblosen Beryll eine mehr oder weniger intensive gelbe Farbe zu verleihen - die typische Farbe des Goldberyll. Auch dieser Edelstein hat praktisch die gleichen guten Eigenschaften wie sein hellblauer Bruder, der Aquamarin. Meistens findet man ihn auch auf den gleichen Edelsteinlagerstätten wie den Aquamarin. Der Goldberyll fasziniert durch ein feines Gelbspektrum von schwachem Zitronengelb bis zum warmen Goldgelb. Im Gegensatz zum Smaragd hat er allerdings nur selten Einschlüsse.
Eisen und Uran zusammen sind auch verantwortlich für das frische, belebende Grüngelb einer weiteren Beryllvarietät, des „Heliodor“. Der Name passt ideal zu seiner Farbe, denn er kommt aus dem Griechischen von „helios“ für Sonne und „doron“ Geschenk. Der Heliodor ist also ein „Geschenk der Sonne“ an die Menschen.
Ab und zu fehlen dem Beryll diese farbgebenden Substanzen. Dann ist und bleibt er „nur“ ein farbloser Beryll. Im Handel wird er öfter als „Goshenit“ bezeichnet nach seinem Fundort Goshen in Massachusetts/USA. Der farblose Beryll ist selten und hat wenig Bedeutung als Edelstein. Von historischer Bedeutung dagegen ist seine Geschichte, denn er gilt als Vorfahr unserer heutigen Brille. Bereits in der Antike wurde Beryll für Brillengläser verwendet.
Ursprünglich stammt der Name „Beryll“ aus Indien. Ausgehend von dem Sanskrit-Wort „veruliyam“ – einem alten Wort für den Edelstein Chrysoberyll – entwickelte sich später daraus das griechischen Wort „beryllos“.
Berylle sind beliebte Edelsteine, nicht nur wegen ihren herrlichen Farben. Sie überzeugen auch durch ihre hohe Brillanz und ihre durch die Härte 7_ bis 8 bedingten guten Trageeigenschaften. Die typischen sechseckigen Beryllkristalle mit meist vertikal gestreiften Flächen werden hauptsächlich auf den Edelsteinlagerstätten Südamerikas sowie Mittel- und Westafrikas gefunden. Sie kommen jedoch auch auf Madagaskar, in Russland und der Ukraine und in den USA vor. Die geschickten Hände der Edelsteinschleifer schaffen daraus eine Vielzahl von facettenreichen Formen. Besonders gerne werden Berylle zu rechteckigen oder quadratischen Treppenschliffen verarbeitet, denn ein klares Design bringt die transparente Schönheit dieser farbenreichen Edelsteingruppe erst richtig zur Geltung.
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